
Wer kennt es nicht? Romantische Küsse, heiße Berührungen & intensive Momente. Sobald es jedoch zum Überstülpen vom Gummi kommt, kippt die intime Stimmung schnell mal & die Romantik ist hinüber. Welche Nachteile & Risiken die Verwendung von Kondomen noch so birgt, erfährst du jetzt.
Welche Nachteile hat ein Kondom?
- Eine mäßig hohe Fehlerquote von ~15 % bei unsachgemäßer oder inkonsequenter Benutzung
- Bei korrekter Anwendung beträgt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft 2 %
- Die Möglichkeit eines verminderten Empfindens und geringer Stimulation
- Hautreizungen, wie z. B. Kontaktdermatitis, aufgrund von Latexempfindlichkeit oder -allergie
- Allergische Reaktionen auf Spermizide, Gleitmittel, Duftstoffe und andere Chemikalien im Kondom
- Die Möglichkeit einer Irritationen oder Vaginaltrockenheit bei Frauen mit sensitiver Schleimhaut
Einige Kondome können Spermizide enthalten, was für Männer zusätzliche Risiken bedeuten kann. Studien haben ergeben, dass mit dem Spermizid Nonoxynol-9 ein erhöhtes Risiko für eine HIV-Übertragung bestehen kann. Bei manchen Menschen kann es auch zu unerwünschten Reaktionen auf das Spermizid kommen, wie Trockenheit oder Unbehagen.
Wann ist ein Kondom nicht mehr sicher?
- Überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatums
- Lagerung des Kondoms in zu warmer Umgebung
- Beschädigung (Mikrorisse) durch Öffnen der Packung mit Zähnen
- Abrollen des Kondoms auf der falschen Seite
- Falsche Kondom Größe für den Mann
- Verwenden von Vaseline oder Lotion (anstatt richtigem Gleitmittel)
Es versteht sich von selbst, dass ein Kondom nur wirksam und sicher ist, wenn es bei jedem Sex Akt & durchgängig verwendet wird – Richtige Benutzung ist hier das Schlüsselwort.
Wenn ein Kondom bereits beim Öffnen der Packung trocken, klebrig oder steif aussieht, benutze es NICHT, sondern kaufe neue!
7 Tipps zur richtigen Benutzung von Kondomen
Vorsicht: Allergische Reaktionen, Hautreizungen und spezifische gesundheitliche Problematiken müssen unverzüglich mit deinem Arzt oder Apotheker besprochen werden, und werden in dieser Aufzählung nicht behandelt.
Jedoch kann man den Sex um einiges sicherer gestalten, wenn man das Kondom richtig angewendet wird & man sich an den richtigen Prozess gewöhnt. Diese Tipps stellen eine gute Grundlage dar:
- Bewahre unbenutzte Kondome richtig auf, bestenfalls an einem kühlen, trockenen Ort, wo sie nicht zerknittern (nicht in der Brieftasche oder Hosentasche) oder austrocknen können.
- Überprüfe das Ablaufdatum vor der Verwendung. Is es darüber, fängt das Kondom an, sich aufzulösen und die Wirksamkeit der Verhütung sinkt.
- Das richtige Timing. Das Kondom muss angezogen werden, bevor zum Hautkontakt von Vagina und Penis kommt, und muss bis zum Ende des Geschlechtsverkehrs getragen werden.
- Verwende niemals ölhaltige Gleitmittel wie Lotion, Massageöl, Mineralöl, Vaseline oder Babyöl mit Kondomen, da diese Substanzen das Material zersetzen können.
- Übung macht den Meister. Je sicherer du dich im Umgang mit Kondomen fühlst, desto leichter wird es dir fallen, sie im Eifer des Gefechts überzuziehen.
- Finde das richtige Kondom für dich. Einige Kondome sind sogar so konzipiert, dass sie den Sex noch angenehmer machen: Texturen wie Noppen und Rippen, Farben, Geschmacksrichtungen und ultradünne Materialien.
- Als Teil des Vorspiels können Kondome auch sexy und aufregend sein. Ihr könnt euch liebevolle Küsse geben & gegenseitig stimulieren, gleichzeitig das Kondom überrollen. So wird das Kondom zu einem Teil des Liebesspiels, anstatt die Stimmung zu stören.
Welche Kondome bei Latexallergie?
Bei einer Latexallergie eignen sich Kondome aus Polyurethan oder Polyisopren. Polyurethan Kondome werden aus Kunststoff hergestellt und sind hochwirksam. Polyisopren Kondome werden aus synthetischem Latex hergestellt, und sind für die meisten Menschen mit Latexallergien unbedenklich.
Das Empfinden von Polyisopren Kondome ähnelt den Latexkondome an, Polyurethan Kondome fühlen sich anders an als Latexkondome.
Ist es sicher nur mit Kondom zu verhüten?
Werden Kondome bei jedem einzelnen Geschlechtsverkehr perfekt benutzt, sind sie zu 98 % wirksam, um eine Schwangerschaft zu verhindern bzw. vor Geschlechtskrankheiten zu schützen. Menschen jedoch nicht perfekt, weswegen ~15 von 100 Menschen, die Kondome als einzige Verhütungsmethode verwenden, jährlich schwanger werden.
Ist ein Kondom sicherer als die Pille?
Insgesamt sind Kondome sicherer als die Pille, da sie einen weitaus besseren Schutz vor Geschlechtskrankheiten als hormonelle Verhütungsmittel, wie die Antibabypille, bietet. Antibabypillen bieten überhaupt keinen Schutz vor Geschlechtskrankheiten. Hingegen schützen Antibabypillen sicherer vor Schwangerschaften.
Diese Tabelle verdeutlicht die Unterschiede der Wahrscheinlichkeiten einer Schwangerschaft zwischen dem besten Szenario mit richtiger Anwendung (keine Fehler bei der Anwendung) und unter einem realistischerem Szenario (mit wenigen Anwendungsfehler):
Kondom | Antibabypille | |
Bei richtiger Anwendung | 1 – 2 % | 1 % |
Unter „realen“ Umständen | 15 % | 9 % |
Die Antibabypille schützt mit einer höheren Wahrscheinlichkeit vor einer Schwangerschaft. Sogar, wenn die Pille gelegentlich ausgelassen wird, welche „reale Umstände“ beschreibt.
Fazit
Sowohl Kondome, als auch die Art und Weise, wie sie verwendet werden, sind nicht perfekt. Für einen besseren Schutz solltest du zusätzliche Verhütungsmethoden in Erwägung ziehen, z. B. eine hormonelle Verhütungsmethode. Dennoch überwiegen die Vorteile von Kondomen eindeutig deren Nachteile. Kondome sind die einzige Verhütungsvariante, die dich und deinen Partner beim Sex vor Geschlechtskrankheiten zu schützen. Die Gewissheit beim Sex zu haben, vor Krankheiten geschützt zu sein, ist sexuell wohl ansprechender als alles andere.
Quellen